Die Alcazaba von Malaga ist eine Festungsanlage die im Jahre 1036-1057 nach Christus vom Ziri-König Badis-Maksan erbaut wurde. Sie war Sitz und Residenz der arabischen Herrscher. Die Anlage bot durch einen dreifachen Verteidigungsring einen hervoragenden Schutz vor Angreifern. Sie erhebt sich im Osten der Stadt Malaga und ist optimal an die topographischen Gegebenheiten angepasst.
Professor Luis Torres Balbas war es, der die Alcazaba von Malaga kartographierte. Dabei endeckte er befestigte Eingänge und stellte fest, daß diese mit der Stadtmauer von Malaga verbunden sind. Dabei muss man das Tor (Puerta del la Boveda - span. Tonnengewölbe) besonders hervorheben. Dieses wurde im Winkel gebaut, um seinen Verteidigungswert zu erhöhen. Auch genannt werden muss dabei das Tor der Säulen (Puerta de las Columnas). Dieses Tor besteht aus Säulen im romanischen Stil und werden von wunderschönen Ornamenten, sogenannten Kapitellen gekrönt.
Der Bau der Alcazaba von Malaga
Die Grundfläche der Alcazaba von Malaga beträgt etwa 15000 Quadratmeter. Die Struktur der Alcazaba wird dabei in zwei Bereiche aufgeteilt. Der ganze untere Bereich wurde nach der Eroberung durch die katholischen Könige vollkommen umgestaltet. So wurde eine Rampe gebaut, die mit Pflastersteinen ausgelegt wurde und heute noch im Orginalzustand ist. Am Ende dieser Rampe befindet sich der Torre de Christo (Christturm). Diesen nutzte man nach der Eroberung viele Jahre als Kapelle und Gebetsraum. Jetzt erreicht man das Aufmarschgelände (Plaza de las Armas). Dieser Platz ist sehr interessant. Aufgrund seiner ebenen Fläche wurden hier nach der Eroberung auf Befehl des katholischen König Fernando Kanonen aufgestellt. So hatte man eine wirksame Verteidigung gegen Angreifer von der Meeresseite aus. Dieser Platz ist heute durch einen wunderschönen Garten begrünt. Daneben ist nun der Gebetsturm (Torre de la Vela). Hier wurde nach der Eroberung der Alcazaba und der Stadt Malaga eine Kirchenglocke aufgehängt. Die Puerta de la Coracha ist der Zugang zu einem mit zwei Mauern umgebenen Korridor, der die Alcazaba mit der Burg Gibralfaro verbindet.
Weiter kommt man nun in den oberen Bereich. Dies ist das Palastgelände das man durch den einzigen Zugang, der Puerta de los siete Arcos (Tür der sieben Bögen) erreicht. Im Osten wird das Palastgelände vom Turm der Ehrung (Torre de Homenaje), der im Zustand einer Halbruine ist, geschützt. Im Inneren des Palastes befinden sich die Wohnräume der Herrscher und Könige. Ihre Innenarchitektur basiert auf dem Nazari-Stil. Teile der Innenräume werden heute für kleine Ausstellungen verwendet. Zum Beispiel wird ein altertümlicher Töpfermarkt dargestellt. Die zugänglichen Bereiche sind in diesen Teilen vollständig restauriert.
Die Höfe der Alcazaba von Malaga
Die Alcazaba besitzt drei aufeinanderfolgende Höfe !
Der Hof der Wasserstrahlen (Patio de los Surtidores): Dieser Hof ist mit Torbögen (Arkaden) geschmückt, die sich über die ganze Südseite strecken. Diese Torbögen sind noch im Orginal und stammen aus der Zeit des Kalifen von Malaga. Von da gelangt man zum Turm des Mudejars-Dachwerks (Torre de la Armadura Mudejar), der eine handgeschnitzte Holzdecke aus dem 16. Jahrhundert besitzt. Hier ist auch ein kleines Modell der Alcazaba von Malaga ausgestellt. Weiter gehts zum Maldonado Turm (Torre de Maldonado), der schöne Original-Marmorsäulen und einen fantastischen Blick über die Stadt bietet.
Durch einen vollkommen neu restauriertem Pavillion erreicht man den Nasari-Palast. Der Pavillion ist auf allen vier Seiten offen und seine Torbögen sind mit Gipsstucken verkleidet. Im Palast befindet sich der Hof der Orangenbäume (Patio de los Naranjos).
Im dritten Hof befindet sich das Wohnviertel (Barrio de Viviendas) aus dem elften Jahrhundert. Hier waren die Angestellten und Diener untergebracht und es besteht aus drei Wohnhäusern. Alle Wohnbereiche besitzen ein Abwassersystem und eine Latrine. Dies zeugt von einer dazumal modernen Zivilisation. Leider ist dieser Teil der Alcazaba von Malaga noch nicht zugänglich. Hier laufen derzeit noch die Restaurationsarbeiten. Die ganze Anlage wurde aus einem Tiefbrunnen über ein Schaufelrad mit Frischwasser versorgt. Dieser Tiefbrunnen wurde Aiman genannt und war ungefähr 40 Meter tief.
Mehrere Renovierungen der Alcazaba
Da beim Bau der Alcazaba hauptsächlich Kalkstein verwendet wurde und dieser leicht zerfällt, waren mehrere Renovierungen notwendig. So wurde die Festung während der Zeit der muslimischen Herrscher mehrmals renoviert. Nach der Eroberung der Alcazaba durch die katholischen Könige im Jahr 1487 wurde ein dritter Verteidigungswall gebaut, um die Festung noch weiter zu verstärken. Im Jahre 1930 begann die letzte Renovierung durch die Initiative vom Historiker Juan Temboury, der aus Malaga stammte. Geleitet wurden diese Arbeiten vom Architekten Guerreo Strachan, dem man am Eingang der Alcazaba ein Denkmal gesetzt hat.